Drei Mütter, die ihren eigenen Weg gehen: Verena, Carolin und Anne leben in Nordhessen und haben sich dafür entschieden, auch als Mutter ihr „eigenes Ding“ zu machen: Sie haben sich selbstständig gemacht – Anne schon lange vor der Geburt ihres Kindes, Verena und Carolin danach.
Ihr Alltag könnte nicht unterschiedlicher sein: Während Verena als Coach für beziehungsorientierte Elternschaft und Carolin als Trainerin für multimodales Stressmanagement ihre Termine im Home-Office gestalten, ist Anne als Vertrieblerin viel außer Haus und unterwegs – und nimmt ihre Familie dann einfach mit.
In diesem Beitrag erfährst du, worauf es bei der Selbstständigkeit als Mama ankommt und welche Erfahrungen andere Mütter gemacht haben.
Flexibilität und Unabhängigkeit – Motive für eine Selbstständigkeit als Mama
Die Gründe, sich als Mama selbstständig zu machen – oder an einer Selbstständigkeit festzuhalten – können sehr unterschiedlich sein. Durch die Mutterschaft verändern sich oft die Perspektiven auf Gesellschaft und Rollenverteilung, die Frauen dazu bringen, Alternativen für sich und ihre Familie zu suchen. So ging es beispielsweise Verena, die vor der Geburt ihrer Kinder als verbeamtete Lehrerin tätig war und sich nun nicht mehr mit den Grundsätzen des staatlichen Schulsystems identifizieren konnte. Sie gab sogar für den Aufbau ihrer Selbstständigkeit den Beamtenstatus auf.
Zum anderen wünschen sich viele Mütter, finanziell unabhängig und im Beruf flexibler zu sein, besonders hinsichtlich der Vereinbarkeit von Familie, Beruf und der Zeiteinteilung. Das erkannte auch Carolin, die – selbst Mutter – den Stress und die Herausforderungen von anderen Müttern zugetragen bekam und sich deshalb dafür entschied, genau hier anzusetzen und andere Mütter als Trainerin für multimodales Stressmanagement zu unterstützen.
Ob es nun die persönlichen Bedürfnisse nach Unabhängigkeit und größtmöglicher Flexibilität sind oder die manchmal eher unbefriedigenden Aussichten auf einen Wiedereinstieg nach der Elternzeit im Teilzeitmodell – die Selbstständigkeit stellt eine bisher vielleicht noch unterschätzte, aber lohnende berufliche Alternative für Mütter dar.
6 Tipps für einen gelungenen Start:
Eine Selbstständigkeit erfolgreich aufzubauen, geht nicht von heute auf morgen. Und den perfekten Zeitpunkt gibt es ebenso nicht – erst recht nicht als Mutter, die sich damit eine Doppelbelastung aufbürdet.
Um bestmöglich in die Selbstständigkeit als Mama zu starten, geben Verena, Carolin und Anne die folgenden sechs Tipps:
- Elternzeit nutzen: Mach dir bereits in der Elternzeit Gedanken über eine mögliche Selbstständigkeit: Wie kann so etwas für dich aussehen? Welche Selbstständigkeit kommt für dich infrage? Schau genau hin, was du wirklich willst, überlege dir, wie viel Geld du mit deiner Selbstständigkeit verdienen willst und wann du überhaupt Zeit hast zum Arbeiten.
- Ein paar Minuten Zeit: Schenke dir jeden Tag einige Minuten Zeit, um deine Ideen und Gedanken zum Thema Selbstständigkeit zu sammeln und zu sortieren. Setze dir dabei ein Hauptziel und mehrere Teilziele für den Aufbau deines Business.
- Einen Coach suchen: Reflektiere gemeinsam mit einem Profi dein Mindset und arbeite von Anfang an den Glaubenssätzen, die deinen Erfolg als selbstständige Mama blockieren können.
- Netzwerken: Erschaffe dir ein Umfeld, dass dich unterstützt und bestärkt, das „dich wachsen sehen will“ und baue ein Netzwerk auf.
- Glaube an dich selbst und an deine Business-Idee! Damit steht und fällt von vorneherein alles.
- Sei mutig und fang an! Ideen sind gut, aber du musst sie umsetzen.
Home-Office – Die perfekte Lösung für selbstständige Mütter?
Auf die Frage, wie die drei Mütter die Vereinbarkeit von Mutterschaft und Selbstständigkeit erleben, gibt es eine einheitliche Antwort: Sehr gut! Carolin wird beispielsweise von ihrem Mann unterstützt und profitiert von ihrem Mütter-Netzwerk.
Verena liebt es, viel Zeit für ihre Kinder zu haben, auch wenn der Auf- und Ausbau der Selbstständigkeit sie noch sehr fordert.
Und sogar Anne, die viel unterwegs ist, kann sich keine bessere Lösung für ihre Familie vorstellen: Ihre Kinder lieben das Reisen, ihr Mann unterstützt sie und so haben sie als Familie eine Konstellation gefunden, aus der alle einen Gewinn ziehen.
Anne ist es auch, die das Thema Home-Office anspricht: Obwohl das Arbeiten von Zuhause aus vielen Müttern zunächst als perfekte Lösung scheinen mag, sollte man einen Fehler nicht begehen: Home-Office auszuwählen mit dem Anspruch, dann alles auf einmal zu wuppen – denn das funktioniert nicht, so Anne. Zum Arbeiten braucht man Ruhe und Konzentration, auch als Mama – und auch im Home-Office. Deshalb solltest du schon vorher darüber nachdenken, ob du das Zuhause dann wirklich hast.
Und wie vernetze ich mich?
Um dir ein Umfeld zu schaffen, das dich bestärkt und in deiner Entwicklung als selbstständige Mama begleitet, empfiehlt es sich, nach Gleichgesinnten zu suchen. Das wohl größte oder zumindest bekannteste Netzwerk ist mompreneurs.de, aber auch regional gibt es Gruppen, denen du dich anschließen kannst, in Nordhessen z. B. das Unternehmerinnenforum Nordhessen. Oder du vernetzt dich einfach auf Xing und Co mit anderen interessanten Frauen und Müttern und pflegst hier den Austausch.
Übrigens: Das ganze Interview mit Carolin kannst du auf ihrem Blog nachlesen.
Hast du noch andere Ideen oder Tipps für gründungswillige Mütter? Immer her damit 😊