Zwischen Windeln, Wutanfällen, Spielen und Haushalt ein erfolgreiches Business aufbauen? Als Mama von Kleinkindern hast du sowieso schon einen Vollzeitjob. Du dachtest, Homeoffice wäre die perfekte Lösung für dich: Die maximale Vereinbarkeit von Familie und Beruf werden ihm nachgesagt. Trotzdem kommst du an deine Grenzen, fragst dich, ob du das alles schaffen kannst.
Vielleicht ist es Zeit, deinen Tagesablauf und deine Organisation einmal unter die Lupe zu nehmen. Denn eines weiß ich aus Erfahrung: Homeoffice IST eine tolle Lösung für Mamas! Damit sie funktioniert, muss sie aber auch richtig umgesetzt werden.
Homeoffice gleich Multitasking, oder: Alles auf einmal?
Nein! Du hast dich fürs Homeoffice entschieden, um Familie und Beruf BESSER vereinbaren zu können. Erinnere dich! Nicht, um mit einer Hand im Kochtopf zu rühren, mit dem anderen Arm dein Kind zu halten und unterm Ohr oder auf Lautsprecher noch nebenbei schnell einen Kundenanruf zu erledigen. Das ist nicht Arbeit und Familie, sondern Wahnsinn. Und es wird dich in den Burn-out treiben.
Homeoffice ist eine Chance, aber auch eine Fallgrube.
Das Motto „Ich bin Mutter. Mein zweiter Vorname ist Multitasking!“ tut dir keine Gefallen.
Ich kenne das gut: Du versuchst, alles irgendwie im Alltag unterzukriegen, alles irgendwie nebenbei zu machen. Du willst, dass deine Kinder keine Abstriche machen müssen und du möglichst viel Zeit mit ihnen verbringen kannst…
Warte mal.
Keine Abstriche? Wenn wir unseren Kindern unsere Aufmerksamkeit entziehen, weil wir mindestens zwei Dinge gleichzeitig machen müssen – und das mehrfach am Tag, dann machen sie Abstriche.
Wenn wir durch zu viel Chaos, zu viele unerledigte Aufgaben, zu wenig wirklich schöne Zeit mit den Kindern unter Dauerstress stehen, sind wir ungeduldiger und schimpfen mehr. Die Kinder machen wieder Abstriche.
Homeoffice als Mama: Die richtige Haltung
Wie bekommst du es hin, das Homeoffice so zu nutzen, dass deine Familie den größtmöglichen Nutzen daraus zieht? Dass du friedlicher und entspannter bist, du voll für deine Kinder da sein und gleichzeitig effektiv und produktiv arbeiten kannst?
Das hört sich fast wie ein Märchen an, nicht wahr? Im Endeffekt geht es aber darum, eine gewisse innere Haltung gegenüber deiner Work-Family-Balance zu entwickeln. Homeoffice soll dir dazu verhelfen, dass du für deine Kinder da sein kannst, indem du deine Arbeitszeiten flexibel an euer Familienleben anpasst und so das Optimum aus beiden herausholst.
Es soll aber keine Stress-Hölle für dich sein! Ein paar Orientierungspunkte müssen her, die dir deinen Familien- und Arbeitsalltag erleichtern!
5 Regeln für mehr Erfolg und Freude im Homeoffice
Pausen machen. Bürostuhl kaufen. Zwischendurch bewegen. Diese klassischen Tipps fürs Homeoffice kennst du bestimmt schon. Deshalb habe ich hier für dich die 5 Regeln zusammengetragen, die dir als selbstständiger Mama am besten helfen werden, dich zwischen Kindern, Haushalt und Homeoffice zurechtzufinden:
1) Richte feste Familien- und feste Arbeitszeiten ein!
Gerade als Mutter ist es wichtig, dass du feste Zeiten für deine Arbeit einplanst. Genauso wichtig sind aber auch feste Zeiten für die Familie und die Kinder. Sonst kann es dir passieren, dass du dich dabei ertappst, zu denken: „Den Anruf und die E-Mail habe ich gestern nicht mehr geschafft, das mache ich jetzt noch schnell!“ Und schwups, haben deine Kinder wieder das Nachsehen.
Deshalb solltest du unbedingt Kernzeiten festhalten, in denen du weder Arbeit noch Haushalt noch sonst irgendwas machst – Zeit, die ausschließlich für dich und deine Kinder reserviert ist. Vielleicht bleibt dann das eine oder andere im Haushalt liegen – na und? Wir sind keine Super-Moms mit Superkräften.
Kinder alleine sind eine große Aufgabe.
Die Selbstständigkeit alleine ist eine große Aufgabe.
Und wir haben uns dazu entschlossen, beides zu kombinieren. Herzlichen Glückwunsch! Deshalb gilt: Wir müssen nicht perfekt sein. Aber unsere Kinder brauchen uns dringender als der Hausstaub 😉
Um feste Arbeitszeiten zu etablieren, lohnt es sich, einige Zeit euren Tagesablauf und auch dein Verhalten genau zu beobachten. So bekommst du heraus, wann Zeiträume entstehen, die du zum Arbeiten nutzen kannst, und auch, wann es dir persönlich wichtig ist, gewisse Dinge zu erledigen.
Du könntest etwa festlegen, dass du ausschließlich mittags und abends deine Mails und Social Media Accounts checkst und ggf. beantwortest. Nachmittags dann zwei Stunden Kinderzeit und entweder vormittags oder abends, wenn die Kinder schlafen, ist die Zeit zum Arbeiten.
2) Überprüfe dein Mindset!
Ein Faktor, der viele von uns selbstständigen Müttern stresst und ausbremst, ist unser Mindset. Unsere Sorgen, Ängste und Zweifel.
Auf der einen Seite stehen die Sorgen bezüglich deiner Selbstständigkeit. Bin ich gut genug? Liefere ich meinen Kunden wirklich das, was sie brauchen? Bin ich meinen Preis auch wirklich wert?
Auf der anderen Seite stehen deine Selbstzweifel als Mutter: Wie kann ich gleichzeitig erfolgreiche Unternehmerin und eine gute Mutter sein? Habe ich genug Zeit für meine Kinder? Diese Zweifel und Ängste werden nicht selten von einem schlechten Gewissen begleitet. Hier kann die Einführung fester Familienzeiten (siehe Punkt 1) ein erster Schritt sein, um deinen Zweifeln adieu zu sagen.
Generell ist es wichtig, zu erkennen, welche Überzeugungen zur Mutterschaft und zum beruflichen Erfolg du mit dir herumträgst. Sie bremsen dich aus, ziehen dich emotional herunter und beeinträchtigen damit deinen Alltag enorm. So kannst du weder dein bestes als Unternehmerin geben, noch bei deinen Kindern wirklich präsent sein.

Mach dir zum Beispiel eine Liste aller Ängste, die du mit beiden Themen verbindest. Geh dann die Liste durch und schreibe auf, warum deine Ängste unberechtigt sind bzw. was du dagegen tun kannst. Auch kleine Schritte helfen: Ist deine Angst z. B. dass du von Kunden als Mutter nicht ernst genommen wirst, weil du nur „nebenbei“ selbstständig bist? Dann nimmst du deine Arbeit vielleicht selbst nicht richtig ernst. Überlege dir Argumente, die du einem potenziellen Kunden aufzeigen könntest, wenn er dich so ansprechen würde. Und dann sage dir diese Argumente eine Woche lang abends vor dem Einschlafen affirmations-mäßig vor.
Versuche, dich von jetzt an auf das auszurichten, was du WILLST und was du KANNST. Nicht auf das wovor du Angst hast oder was du nicht willst.
3) Wochenende steht auch Mompreneurs zu!
Der Klassiker: Selbstständig heißt selbst und ständig? Und als Mompreneur sowieso, weil du jede freie Minute für dein Business nutzen musst oder willst?
Mach nicht den Fehler, alle deine Ressourcen für dein Business aufzubrauchen! Deine Familie braucht deine Kraft genauso.
Und dann war da noch so eine Sache: Du wolltest zwar erfolgreich und finanziell unabhängig sein, aber auch glücklich. Oder?
Glücklich kannst du aber nicht sein, wenn du dich ständig wie im Hamsterrad zwischen Familie, Beruf und Haushalt abrackerst. Du brauchst auch Zeiten, in denen du deine Speicher wieder füllen, dich entspannen, etwas für dich machen kannst. Auch Zeiten mit deinem Liebsten.
Deshalb plane dir zwei Tage in der Woche ein, an denen du (zumindest von deinem Business) frei machst. Es müssen doch nicht – wie im 9-to-5 Job, Samstag und Sonntag sein. Schau einfach, welche Tage sich mit deiner Lebenssituation und deinem Businessmodell am besten vereinbaren lassen. Schreib sie dir fest in deinen Kalender und halte dich auch daran!
4) Plane klar und setze Prioritäten
Für mich ist es DAS Tool, um nicht plötzlich am Schreibtisch zu sitzen und sich zu fragen: Womit fange ich an? Was wollte ich heute noch mal erledigen?
Die To-do-Liste!
Und zwar so: Überlege dir am Abend, welche Aufgaben du für dein Business am nächsten Tag erledigen willst. Was ist am wichtigsten? Was kann im Fall der Fälle auch noch ein paar Tage geschoben werden? Wo hast du Deadlines?
So strukturierst du deine Arbeitszeit für den nächsten Tag vor und bist viel effizienter und fokussierter. Du schaffst mehr, weil du weißt, was zu tun ist und du gleich loslegen kannst. Wir Mamas dürfen keine Zeit verschwenden, sondern müssen besonders effizient mit dem umgehen, was wir haben.
Langfristig kann daraus auch eine To-do-Liste mit allen lang- und kurzfristigen Aufgaben werden, die anfallen:
- Website pflegen,
- Kundenakquise,
- Content erstellen,
- Buchhaltung etc.
Das sind alles Aufgaben, die neben deiner direkten Leistung für deine Kunden noch erledigen musst. Deshalb lohnt es sich, diese auch in eine Liste aufzunehmen und einen Zeitraum festzuhalten, in dem sie erledigt sein müssen. So behältst du insgesamt den Überblick und kannst auch Zeiten mit weniger Aufträgen sinnvoll nutzen, um dein Business voranzubringen.
5) Mach dir dein Ziel bewusst
Homeoffice und die Selbstständigkeit können grundsätzlich nur dann auf Dauer funktionieren, wenn du ein klares Ziel hast. Wenn du weißt, warum und wofür.
Dir sind finanzielle Freiheit und die Vereinbarkeit von Familie und Beruf besonders wichtig? Du verwirklichst mit deinem Business deinen Traum? Oder hast du sogar das Ziel, einen konkreten Jahresumsatz zu erwirtschaften? Wo willst du langfristig hin mit dem, was du tust?
Beantworte dir selbst die Frage, warum und mit welchem Ziel du die Selbstständigkeit gewählt hast. Mach dir eine klare Vision davon, was du erreichen willst.
Als Mutter selbstständig zu sein ist kein Zuckerschlecken. Es werden Zeiten kommen, in denen du alles hinwerfen willst. Es wird Tage geben, an denen du einfach keine Lust hast.
Durststrecken.
Und genau dann ist es wichtig, dir dein Ziel, deine Vision, dein Warum vor Augen zu halten. Denn das ist die größte Motivation, die du haben kannst. Deine Vision und dein Warum sind deine Zugpferde, die dich auch dann antreiben, wenn alles mal schwierig erscheint oder deine Ressourcen erschöpft sind.
Am besten versuchst du sogar, dein Ziel regelmäßig zu visualisieren oder aufzuschreiben. So bleibst du auf jeden Fall am Ball!
In diesem Sinne wünsche ich dir frohes Schaffen! Welche Homeoffice-Tipps hast du noch?
Poste sie gerne in den Kommentaren.