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6 Wege, um dein schlechtes Gewissen als selbstständige Mama auszuschalten

schlechtes Gewissen als Mama ausschalten

Selbstständigkeit bedeutet zwar, dass du deine Arbeit oft frei einteilen kannst. Trotzdem ist sie eine Never-Ending-Story, die in deinem Kopf wahrscheinlich immer oder immer wieder präsent ist. Manchmal musst du vielleicht arbeiten, obwohl du dich eigentlich um deine Kinder kümmern willst. Den Spagat zu schaffen, ist gar nicht so einfach. Und das schlechte Gewissen ist vorprogrammiert.

Selbst und ständig – und was ist mit den Kindern?

Mütter, die sich selbstständig machen, müssen gerade am Anfang viel Zeit und Mühe in ihr Business investieren. Das Angebot muss ausgearbeitet werden, eine passende Marketing-Strategie und die ersten Kund*innen müssen her. Zur Kinderbetreuung kommen viele andere Themen und Baustellen hinzu. Sinnbildlich ist für mich das Bild der Mutter, die den Kinderwagen schiebend ein erfolgreiches Unternehmen aufbaut. (Eine solche wahre Geschichte über eine junge Amerikanerin gibt es tatsächlich.) Je nachdem, wie alt die Kinder sind, muss die Zeit zwischen Kindern und Selbstständigkeit aufgeteilt werden. Da lässt das schlechte Gewissen nicht lange auf sich warten.

Warum Mamas häufig ein schlechtes Gewissen haben

Grund Nr. 1 ist sicherlich unser hoher Anspruch an uns selbst. Wir wollen als Mamas alles richtig machen, wollen natürlich für unsere Kinder da sein und ihnen so viel Aufmerksamkeit und Zeit widmen, wie sie brauchen. Wenn dann ein anderer Lebensbereich ebenfalls Zeit und Konzentration fordert, führt das schnell zu Überschneidungen. Wir fragen uns, ob wir den Kindern überhaupt noch gerecht werden.

Grund Nr. 2. Ist das Image von Müttern bzw. die gesellschaftlichen Erwartungen und Perspektiven. Das traditionelle Rollenbild als Hausfrau und Mutter hat sich eigentlich überlebt. Viele Mütter sind arbeitstätig. Manche können sich den Luxus gönnen, zu Hause zu bleiben – und entscheiden sich bewusst dafür, Vollzeit-Mama zu sein. Dennoch: Die Väter werden immer mehr eingebunden, müssen wohl oder übel mehr Verantwortung und Care-Arbeit übernehmen, weil wir Frauen das völlig zu Recht fordern.

Obwohl wir also inzwischen vergleichsweise modern sind, halten sich die alten Denkmuster im kollektiven Bewusstsein hartnäckig. Oft wird ganz selbstverständlich angenommen, dass wir Mütter z. B. die ganzen Termine unserer Kinder organisieren und übernehmen (Arzt, Freunde, Freizeitaktivitäten). Genauso wird erwartet, dass wir für die Mahlzeiten zuständig sind, dass wir zu Hause hauptsächlich für die Kinder da sind. Schon Mütter, die in einem Angestelltenverhältnis beschäftigt sind, werden manchmal mit negativen Vorurteilen konfrontiert.

Wie viel schlimmer ist es dann erst, wenn du keine festen Arbeitszeiten hast, weil du selbstständig bist? Du bist eine Rabenmutter, wenn du Zeit von deinen Kindern ab zwackst, um dein Business aufzubauen – das ist egoistisch, selbstsüchtig, wahrscheinlich bist du karrieregeil.

Balanceakt zwischen Familie und Beruf - selbstständige Mama ohne schlechtes Gewissen.

Selbst, wenn du dir vornimmst, das nicht an dich heranzulassen, wird es unterbewusst in dir arbeiten.

Den Balanceakt zwischen Kindern und Selbstständigkeit meistern

Der erste Schritt hin zu einem unbelasteten Gewissen ist es, dir genau darüber bewusst zu werden, wie du deine Selbstständigkeit gestalten willst:

Welche Zeiten hast du sowieso zum Arbeiten frei, welche kannst du hinzunehmen?

Wie lässt sich das alles am besten mit der Kinderbetreuung vereinbaren?

Du brauchst einen Rahmen, der zu dir und deiner Familie passt, und ein gutes Zeitmanagement. Wenn der Rahmen steht, macht das schon vieles einfacher – auch psychologisch gesehen.

Darüber hinaus kannst du schauen, welche Glaubenssätze und welches Verständnis von Mutterschaft DU selbst eigentlich hast. Bist du eher traditionell aufgewachsen und hast diese Muster übernommen? Dann wird es Zeit, sich jetzt damit auseinanderzusetzen und dir ein Rollenbild von Mutterschaft zuzulegen, das wirklich zu dir passt.

6 weitere Wege, um das schlechte Gewissen auszuschalten

Selbstständig als Mama heißt nicht, dass du ununterbrochen erreichbar und gedanklich immer nur zu 50 % bei deinen Kindern sein kannst. Probiere die folgenden Wege aus, um einem schlechten Gewissen vorzubeugen oder es zu eliminieren – damit du eine glückliche Mama mit glücklichen Kindern und gleichzeitig eine erfolgreiche Geschäftsfrau sein kannst!

  1. Richte dir feste Geschäftszeiten ein: Kundengespräche oder Anrufe kannst du in festen Zeiten erledigen. Mache auch deinen Kund*innen klar, dass du (wie es in anderen Unternehmen auch üblich ist) nur zu deinen Geschäftszeiten erreichbar bist.
  2. Feste Arbeitszeiten auch für deine eigentliche Arbeit: Neben der Erreichbarkeit für deine Kunden lege auch für dich selbst verbindliche Arbeitszeiten fest. Ob das tagsüber, am Wochenende oder abends ist, wenn die Kinder schlafen – ganz egal, Hauptsache, du kannst damit planen und damit den Gedanken „Ich muss noch X und Y und Z erledigen – wann soll ich das bloß machen?“ aus deinem Kopf streichen. Das bedeutet im Alltag weniger Stress für dich und mehr Fokus auf das, was gerade passiert.
  3. Feste Familienzeiten: Plane dir auch feste Zeiten nur für deine Familie ein. In dieser Zeit gibt es keine Arbeit und auch keinen Haushalt, du kannst dich ganz aufs Spielen oder einfach die gemeinsame Zeit konzentrieren. Das ist – besonders wenn du sehr zu Gewissensbissen neigst – unheimlich wertvoll. Deine Kinder werden diese „Quality-Time“ genießen. Lege dabei auch ruhig mal das Handy weg.
  4. Ressourcen der Kinder nicht überstrapazieren: Klar kann es zu „Notfällen“ kommen, in denen du abweichend vom Plan wichtige Dinge für dein Business erledigen musst. Wenn deine Balance ansonsten gut ist, verkraften auch relativ kleine Kinder es ganz gut, wenn du zwischendurch mal kurz arbeiten musst. Eine halbe Stunde ist schon mal drin. Vielleicht auch mehr – das kommt auf die Situation zu Hause an. Wäge ab, wie viel du den Kindern zumuten kannst, oder ob sie jetzt gerade doch Bedürfnisse haben, die wichtiger sind. Achte darauf, die Ressourcen deiner Kinder im Blick zu behalten.
  5. Hol dir Hilfe: Du brauchst mehr Zeit zum Arbeiten? Dann hol dir Unterstützung. Der Kindsvater kann eine Unterstützung sein, indem er dir Zeit zum Arbeiten verschafft. (Im Optimalfall teilt ihr euch die Kinderbetreuung sowieso und dieser Punkt ist für dich selbstverständlich.) Wenn das nicht geht, hast du vielleicht jemanden in der Familie oder im Freundeskreis, der einspringt. Und im Fall der Fälle kannst du auch einen Babysitter engagieren. Wenn du dafür sorgst, dass die Kinder tolle Erlebnisse haben und eine gute Zeit verbringen, brauchst du dich auch wegen der (zu) vielen Arbeiten nicht schlecht fühlen.
  6. Sei nachsichtig mit dir selbst: Sei nicht zu streng zu dir selbst. Und mache dir bewusst, dass du dich für die Selbstständigkeit aus guten Gründen entschieden hast: Du sorgst für deine finanzielle Unabhängigkeit, du kannst deine Arbeit so gestalten, dass sie bestmöglich zu deiner Familiensituation passt. Du bist flexibel und dein eigener Chef. Am Ende haben auch deine Kinder etwas davon, wenn du unabhängig und weitestmöglich flexibel bist.

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